Unsere Freunde, die Blumen… Die Akelei…

Die Akeleien (Aquilegia) gehört zur Pflanzengattung in der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Es gibt ca. 75 Arten und sie wachsen in den gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel. Einige Sorten werden als Zierpflanzen verwendet. Bei den Wildgartenfreunden ist die Akelei sehr beliebt. Sie vermehren sich sehr schnell und kommen jedes Jahr wieder und das an allen möglichen Stellen des Gartens. Sie blühen in vielen Farbnuancen, irgendwo zwischen fast Weiß über alle Rot/Rosatöne bis Dunkelviolett. Bei den akkuraten Gärtnern ist die Akelei nicht beliebt. Für sie gehört die Akelei zum Unkraut, und weil die Akelei so wanderlustig ist, wollen die Gärtner ihren Garten von dieser Pflanze „sauber“ halten. In freier Wildbahn steht die Akelei unter Naturschutz.

Vorsicht, die Akelei ist giftig! Schon der Verzehr von 20 Gramm der Blätter verursacht Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Atemnot, Herzbeschwerden und Benommenheit. Die Pflanze enthält auch Reizgifte, die starke Hautreizungen wie Brennen, Rötung, oder Blasenbildung bewirken.

Die Blume mit dem auffälligen Sporn hat aufgrund ihrer ungewöhnlichen Blütenform im Volksmund viele Namen: Zigeunerglocke, Narrenkappe, Taubenblume, Elfenhandschuh oder auch Venuswagen. Die Benetzbarkeit der Blattoberfläche ist gering. Außerdem hat man beobachtet, dass ähnlich wie bei Lotosblumen auch, auf den Blättern der Akelei, auf der Oberfläche befindliche Schmutzpartikel mit Wassertropfen weggespüllt werden. (Lotuseffekt). Der Akelei schrieb man im Mittelalter eine große liebesfördernde Wirkung zu.

Die Herkunft des Namens „Akelei“ wird unterschiedlich gedeutet. Das Herkunftswörterbuch des Duden führt die deutsche Bezeichnung „Akelei“ auf das lateinische Wort „aquila“ = Adler zurück, weil der Sporn ähnlich gekrümmt ist wie der Schnabel und die Krallen eines Adlers. Andere Autoren verweisen darauf, dass der Pflanzenname erstmals von Hildegard von Bingen überliefert worden ist. Hildegard von Bingen verwendet den althochdeutschen Namen „aglaia“ oder „agleya“. Eine Ableitung dieses Wortes vom indogermanischen „ak“, welches „spitz“ oder „scharf“ bedeutet.
Bei Aquilegia-Arten handelt es sich meist um Hemikryptophyten.

Die Akelei gehört zu den Ur-Blütenpflanzen und haben daher einen relativ einfachen morphologischen Bauplan. Die ursprünglichen Aquilegia-Arten sind vor etwa 6,18 bis 6,51 Mio. entstanden. Die Akelei ist wahrscheinlich seit dem späten Mittelalter eine Zierpflanze europäischer Gärten. Die Gemeine Akelei wurde im Mittelalter und der frühen Neuzeit in vielfältiger Form in der Medizin verwendet. Aufgrund der ihr zugeschriebenen Symbolik ist sie außerdem auf zahlreichen mittelalterlichen Tafelgemälden zu finden.

Die Akelei war im Altertum der Fruchtbarkeitsgöttin Freya geweiht, später wurde sie dann der Jungfrau Maria zugeordnet. Seit dem Mittelalter wurden die Samen als Aphrodisiakum verwendet. Es hieß sogar, dass die aphrodisischen Kräfte der Akeleisamen schon bei bloßer Berührung übertragen werden konnten. Rätsch schrieb, dass wenn man die Samen zu einem feinen Pulver zerrieb, mit dem man sich die Handflächen bestrich und dann damit eine Frau berührte, war diese sofort sexuell erregt und willig.

In der Symbolik steht die Akelei einerseits für Demut ein, und sie symbolisiert den Heiligen Geist und das kommende Heil. Adererseits steht sie für die Sexualkraft des Mannes, für Verführung und Liebe. Sie wurde und wird immer noch als Grabpflanze eingesetzt.

Akelei

Um der Frühlingszeit Verscheiden,
Unter Blumen mancherlei,
Auf den Weiden
Blühst du schön und frank und frei,
Akelei!

Sommerschwül ist’s, und im Walde
Hört man nur des Kuckucks Schrei;
Ach, wie balde
Starb dahin der holde Mai!
Akelei!

Durch die Forstung ohn‘ Ermüden
Pirscht dahin die Jägerei.
Roß und Rüden
Ruft der Hörnerklang herbei,
Akelei!

Nach der Quelle dunklem Glanze
Beugt der Hirsch sein Prachtgeweih,
Doch die Lanze
Bohrt sein lechzend Herz entzwei.
Akelei!

Dunkle Tropfen Blutes rannen,
Eine Blume stand dabei,
Um die Tannen
Schwang sich hoch der kühne Weih.
Akelei!

Aber draußen vor dem Walde
Singen Hirten zur Schalmei:
Ach, wie balde
Starb dahin der holde Mai!
Akelei!

Hermann von Lingg

Über Gabryon

Ich male mir mein Leben bunt. Wie der Wind… Vom Sternzeichen bin ich Wassermann und somit ein Luftzeichen. Ich bin praktisch und kreativ veranlagt und philosophiere gerne. Ich mag die Natur, Mensch und Tier. Meine Interessen sind sehr vielseitig und ich will es nicht darauf reduzieren, was ich besonders gerne mag. Das eine liegt mir an manchen Tagen mehr als das andere und ich habe es zumindest ausprobiert, um zu entscheiden, ob es für mich etwas ist oder nicht. Geht nicht, gibt es bei mir nicht. Es gibt immer Wege und Möglichkeiten, es zu tun oder zu lassen. Ich bin wie der Wind. Unterschätze nie die Kraft des Windes.
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2 Antworten zu Unsere Freunde, die Blumen… Die Akelei…

  1. wederwill schreibt:

    so vielseitig ist die Akelei also, das hab ich noch gar nicht so richtig gewusst. Ich mag sie in ihrer Zartheit – ob nun als Grabpflanze oder Sexualkraftverstärker, mir gefällt sie in meinem Garten am besten und ich freue mich über ihre Vermehrungsbereitschaft und Anspruchslosigkeit 🙂
    Liebe Montagsgrüße sendet
    Marlis

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    • Gabryon schreibt:

      Liebe Marlis, auch ich mag die Akelei und sie darf in meinem Garten wachsen. Bei mir gibt es sie in Weiß, Dunkelrot, Dunkelblau, Pink, Rose. Und jede von ihnen erfreut mich.
      Dir wünsche ich eine gute Woche. 🙂
      Viele liebe Grüße
      Gabriele

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