Schlagwort-Archive: Herbstgedichte …

HERBSTGEDICHTE …, Novembertag, Christian Morgenstern (1871-1914)

Nebel hängt wie Rauch ums Haus, drängt die Welt nach innen; ohne Not geht niemand aus; alles fällt in Sinnen. Leiser wird die Hand, der Mund, stiller die Gebärde. Heimlich, wie auf Meeresgrund träumen Mensch und Erde.

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HERBSTGEDICHTE …, Frisch gewagt, Wilhelm Busch (1832-1908)

Es kamen mal zwei Knaben An einen breiten Graben. Der erste sprang hinüber, Schlankweg je eh’r je lieber. War das nicht keck? Der zweite, fein besonnen, Eh er das Werk begonnen, Sprang in den Dreck.

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HERBSTGEDICHTE …, Herbst, Joseph von Eichendorff (1788-1857)

Nun lass den Sommer gehen, Lass Sturm und Winde wehen. Bleibt diese Rose mein, Wie könnt ich traurig sein?

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HERBSTGEDICHTE …, Der Schnupfen, Christian Morgenstern (1871-1914)

Ein Schnupfen hockt auf der Terrasse, auf dass er sich ein Opfer fasse und stürzt alsbald mit grossem Grimm auf einen Menschen namens Schrimm. Paul Schrimm erwidert prompt: „Pitschü!“ und hat ihn drauf bis Montag früh.

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HERBSTGEDICHTE …, Die Blätter fallen, Rainer Maria Rilke (1875-1926)

Die Blätter fallen, fallen wie von weit, als welkten in den Himmeln ferne Gärten; sie fallen mit verneinender Gebärde. Und in den Nächten fällt die schwere Erde aus allen Sternen in die Einsamkeit. Wir alle fallen. Diese Hand da fällt. … Weiterlesen

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HERBSTGEDICHTE …, Herbsttag, Rainer Maria Rilke (1875-1926)

Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß. Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren, und auf den Fluren laß die Winde los. Befiehl den letzten Früchten voll zu sein; gib ihnen noch zwei südlichere Tage, dränge sie zur Vollendung … Weiterlesen

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HERBSTGEDICHTE …, Baum im Herbst, Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844-1900)

Was habt ihr plumpen Tölpel mich gerüttelt, als ich in seliger Blindheit stand! Nie hat ein Schreck grausamer mich geschüttelt, – mein Traum, mein goldner Traum entschwand. Nashörner ihr mit Elephanten-Rüsseln, macht man nicht höflich erst: Klopf! Klopf! Vor Schrecken … Weiterlesen

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HERBSTGEDICHTE …, Herbstgefühl, Friedrich Karl von Gerok (1815-1890)

Müder Glanz der Sonne! Blasses Himmelblau! Von verklungner Wonne Träumet still die Au. An der letzten Rose Löset lebenssatt Sich das letzte lose, Bleiche Blumenblatt! Goldenes Entfärben Schleicht sich durch den Hain! Auch Vergehn’n und Sterben Däucht mir süß zu … Weiterlesen

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HERBSTGEDICHTE …, Ein jedes Blatt zur Erde will, Max Dauthendey

Es liegt ein Nebel im Morgen wie Schnee, Er tut den Blättern an den Birken weh- Sie fallen gelb und flattern still, Ein jedes Blatt zur Erde will. Wir gehen hinter flatternden Blättern drein, Sie fliegen ins Unbekannte hinein. So … Weiterlesen

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HERBSTGEDICHTE …, Feldeinwärts flog ein Vögelein, Ludwig Tieck (1773 – 1853)

Feldeinwärts flog ein Vögelein und sang im muntern Sonnenschein mit süssem wunderbarem Ton: Ade! Ich fliege nun davon, weit, weit weit weit reis´ ich noch heut weit weit. Ich horchte auf den Feldgesang mir ward so wohl und doch so … Weiterlesen

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HERBSTGEDICHTE …, Abend im Früh-Herbst, Maria Luise Weissmann (1899 – 1929)

Weit ausgegossen liegt das breite Land. Der Himmel taucht den Scheitel noch ins Licht, Doch seitlich hebt gelassen eine Hand Die dunkle Maske Nacht ihm ins Gesicht. Viel fette Lämmer weiden auf der Flur, In Gärten steht das Kraut in … Weiterlesen

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HERBSTGEDICHTE …, Blätterfall, Christian Morgenstern (1871 – 1914)

Der Herbstwald raschelt um mich her. Ein unabsehbar Blättermeer Entperlt dem Netz der Zweige. Du aber, dessen schweres Herz Mitklagen will den großen Schmerz: Sei stark, sei stark und schweige! Du lerne lächeln, wenn das Laub Dem leichteren Wind ein … Weiterlesen

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HERBSTGEDICHTE …, Rausche Laub am braunen Hang, Klabund (1890 – 1928)

Rausche, Laub, am braunen Hang, Rausche deine bunten Blätter Mir hernieder in den Gang. Erst fiel eines wie ein Tropfen Ferner Wetter. Nun sinds viele, die wie Schmetter- linge tot den Boden klopfen. Und vom Baum sah ich ein Blatt … Weiterlesen

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HERBSTGEDICHTE …, Mein Eigentum, Friedrich Hölderlin (1770 – 1843)

In seiner Fülle ruhet der Herbsttag nun, Geläutert ist die Traub und der Hain ist rot Vom Obst, wenn schon der holden Blüten Manche der Erde zum Danke fielen. Und rings im Felde, wo ich den Pfad hinaus, Den stillen, … Weiterlesen

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HERBSTGEDICHTE …, Die Zauberei im Herbste, Joseph Freiherr von Eichendorff (1788 – 1857)

Über gelb und rote Streifen Ziehen hoch die Vögel fort. Trostlos die Gedanken schweifen, Ach! sie finden keinen Port, Und der Hörner dunkle Klagen Einsam nur ans Herz dir schlagen. Siehst du blauer Berge Runde Ferne überm Walde stehn, Bäche … Weiterlesen

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HERBSTGEDICHTE …, Herbst, Gedicht von Nikolaus Lenau (1802 – 1850)

Rings ein Verstummen, ein Entfärben: Wie sanft den Wald die Lüfte streicheln, Sein welkes Laub ihm abzuschmeicheln; Ich liebe dieses milde Sterben. Von hinnen geht die stille Reise, Die Zeit der Liebe ist verklungen, Die Vögel haben ausgesungen, Und dürre … Weiterlesen

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HERBSTGEDICHTE …, Herbst, Detlef von Liliencorn (1844 – 1909)

Astern blühen schon im Garten; Schwächer trifft der Sonnenpfeil Blumen die den Tod erwarten Durch des Frostes Henkerbeil. Brauner dunkelt längst die Haide, Blätter zittern durch die Luft. Und es liegen Wald und Weide Unbewegt im blauen Duft. Pfirsich an … Weiterlesen

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HERBSTGEDICHTE …, Über die Heide, Theodor Storm (1817 – 1888)

Über die Heide hallet mein Schritt; Dumpf aus der Erde wandert es mit. Herbst ist gekommen, Frühling ist weit – Gab es denn einmal selige Zeit? Brauende Nebel geisten umher; Schwarz ist das Kraut und der Himmel so leer. Wär … Weiterlesen

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HERBSTGEDICHTE …, Fülle, Conrad Ferdinand Meyer (1825 – 1898)

Genug ist nicht genug! Gepriesen werde Der Herbst! Kein Ast, der seiner Frucht entbehrte! Tief beugt sich mancher allzu reich beschwerte, Der Apfel fällt mit dumpfem Laut zur Erde. Genug ist nicht genug! Es lacht im Laube! Die saftge Pfirsche … Weiterlesen

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HERBSTGEDICHTE …, Weinlese, Ernst Stadler (1883 – 1914)

Die Stöcke hängen vollgepackt mit Frucht. Geruch von Reben Ist über Hügelwege ausgeschüttet. Bütten stauen sich auf Wagen. Man sieht die Erntenden, wie sie, die Tücher vor der braunen Spätjahrsonne übern Kopf geschlagen, Sich niederbücken und die Körbe an die … Weiterlesen

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