O wenn mein Herz doch wäre
Ein schönes heil’ges Grab,
Das meinem Herrn zur Ehre
Ich still errichtet hab’;
Und um das Grab ein Garten,
Wo es von Blumen sprieß’, –
All’ seine Lieblingsarten! –
Sich traut und duftend schließ’!
Die will ich sorgsam pflegen
Dem Herrn zu Lieb’ und Lust,
Und täglich still Ihm legen
Ein Kränzlein auf die Brust,
Auf jene tiefe Wunde,
Die Ihm die Lieb’ gebracht; –
Ihr Blumen, gebt Ihm Runde,
Wie treu ich Sein gedacht!
Du weiße Lilie, trage
Zu Ihm das stille Wort,
Dass Ihn ich alle Tage
Erwähl’ als Herrn und Hort!
Und ob ich treu auch bliebe!
Wenn, Röslein, so Er fragt,
Dann sag’: „Herr, krank vor Liebe
Ist deine Braut und Magd!“
Du Maienglöckchen, läute
Ins Ohr dem Gottessohn,
Es schmück’ mein Herz sich heute
Zur Hochzeitsfeier schon!
Marienblümchen, sage,
Dass seiner Mutter Kleid
Marias Kind heut trage,
Und so sich hält bereit!
Ja, alle sollt ihr grüßen
Ihn, Dem mein Herz nur glüht,
Ihr, die ihr Ihm zu Füßen
Heut am Karsamstag blüht!
Als Er sich ließ begraben,
Sollt’ es im Garten sein,
Drum will Er Blumen haben,
Hier und im Herzen mein!