Genau wie 1870…

Im Jahre Siebzig wars famos,
Da ging es Ende Juli los,
Auch dieses mal begann der Streit,
so ungefähr zur gleichen Zeit.
Und als begonnen ward die Schlacht,
hab ich voll Freuden mir gedacht:
Paß auf, die Sache die begibt sich –
Genau wie 1870!

Wir zogen aus, bald waren wir
in Metz, Mühlhausen im Quartier,
Wir zogen ein in Luxemburg,
die Grenze kam – wir gingen durch,
Und an der Grenze dachte ich,
Deutschland wird größer – hoffentlich,
Ich glaub‘, die Grenze die verschiebt sich –
Genau wie 1870!

Als die Franzosen wir gesehen,
da mußten staunend wir gesteh’n,
die Hosen sind noch immer rot,
da riefen wir trotz schwere Not,
„Seht bloß mal die Franzosen an,
haben noch die selben Hosen an.
Und jeder Mann im Laufen übt sich –
Genau wie 1870!

Wir drangen vor bis nach Paris,
den Präsidenten schmerzte dies,
Drum sprach der Herr Poincare,
Pariser leben wo ich geh,
Ja er und die Regierung floh,
voll Mut und Eile nach Bordeaux,
Die Herrn drückten sehr betrübt sich –
Genau wie 1870!

Auch sonst hat der Franzosenstreit,
mit ’70 große Ähnlichkeit.
Ein Wilhelm zog als Kaiser vor,
ein Moltke war als Lenker dort,
ein Krupp der liefert die Kannon‘
und dann ein Kronzprinz Wilhelms Sohn,
macht bei dem Feinde sehr beliebt sich –
Genau wie 1870!

Und wechselt auch das Schlachtenglück,
Geht auch der Deutsche mal zurück,
Er drängt doch immer wieder vor,
nimmt den Franzosen sich mal vor,
Der Schlußeffekt wird sichtbar sein,
der Deutsche der nimmt alles ein,
Und der Franzose übergibt sich –
Genau wie 1870!

Otto Reutter

Über Gabryon

Ich male mir mein Leben bunt. Wie der Wind… Vom Sternzeichen bin ich Wassermann und somit ein Luftzeichen. Ich bin praktisch und kreativ veranlagt und philosophiere gerne. Ich mag die Natur, Mensch und Tier. Meine Interessen sind sehr vielseitig und ich will es nicht darauf reduzieren, was ich besonders gerne mag. Das eine liegt mir an manchen Tagen mehr als das andere und ich habe es zumindest ausprobiert, um zu entscheiden, ob es für mich etwas ist oder nicht. Geht nicht, gibt es bei mir nicht. Es gibt immer Wege und Möglichkeiten, es zu tun oder zu lassen. Ich bin wie der Wind. Unterschätze nie die Kraft des Windes.
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